Japan,  Japan 2019

Tempel der erfüllten Wünsche

Schonfristen gab es bei uns noch nie, so hieß es auch heute morgen 7 Uhr aufstehen, fertig machen und auf zum Bahnhof. Eine Stunde später sind wir dann schon vier mal umgestiegen und saßen/standen in fünf verschiedenen Zügen in der Rush Hour, um zur JAF in Osaka zu gelangen, was in etwa unserem ADAC entspricht. Hier waren wir glücklicherweise die einzigen Kunden und mussten nur eine viertel Stunde Wartezeit für unsere Führerscheinübersetzung in Kauf nehmen. Und siehe da, nach vier Jahren Führerscheinübersetzungen haben wir zum ersten Mal eine unlimitierte bekommen! Das heißt nie wieder den ersten Urlaubstag mit dem Gang zur JAF verschwenden!

Weiter ging es zu Fuß bis zur Monorail Bahn und zu guter Letzt mit dem Bus zum Katsuouji Tempel. Dieser ist berühmt für die vielen Daruma Figuren, die überall in seinem Gelände versteckt sind. Die kleinen, in ganz Japan beliebten Glücksbringer gehen auf den Mönch
Bodhidharma zurück. Er soll neun Jahre lang in der Meditation verbracht haben und schnitt sich selbst die Augenlider ab, als er einmal kurz einschlief. Daher hat der kleine Glücksbringer sein ungewöhliches Aussehen.

Man kauft die Figuren in Tempeln, malt ihm eine Pupille in das linke leere Auge und wünscht sich etwas. Dann stellt man sich seinen Daruma gut sichtbar zu Hause auf und wartet bis der Wunsch in Erfüllung gegangen ist. Erst dann malt man ihm die zweite Pupille ein und bringt ihn zurück zum Tempel, wo er dann sein restliches Dasein fristet. Die tausenden kleinen Daruma Puppen im Tempel stehen also sinnbildlich für die vielen erfüllten Wünsche ihrer Besitzer.

Nach dem Tempelbesuch ging es, im strömenden Regen, mit dem Bus zurück zur Ibaraki Station. Wir machten Zwischenstopp in einem MC Donalds und bestellten erstmal alles, worauf wir in Deutschland das letzte Jahr qualvoll verzichten mussten: Ei-Burger, Trauben Fanta und Mais!

Und da man in Japan glücklicherweise auch unterirdisch überleben kann, ohne auch nur kurz das Sonnenlicht zu sehen, liefen wir im Trockenen durch Ladenstraßen bis zu unserem nächsten Ziel: dem Hep 5, einem der angesagtesten Shopping Treffpunkte der Teenies in Osaka. Hier gibt es alles an edlen Markenklamotten bis hin zu schrillen Underdog Fummeln.

Einen kurzen Abstecher machten wir in der benachbarten Mall, um uns durch den gänzlich überfüllten Pokemon Store zu schieben und Regel Nummer 1 – wir kaufen diesmal keine Stofftiere- zu brechen.

Der letzte Weg des Tages führte uns dann zur Dotombori, der berühmtesten Straße Osakas, mit seinen vielen kulinarischen Besonderheiten. Ein kleines Lokal reiht sich an das nächste und versucht mit seiner ausgefallenen Dekoration zu überzeugen.

Wir holten uns ganz schlicht nur eine Portion Takoyaki (Tintenfischbällchen) und suchten uns einen gemütlichen Platz auf der Brücke, um unser Abendessen mit einer angemessenen Aussicht zu genießen.

Nur ein kurzer Abstecher in den Donkey (Krimskramsladen) und das Baskin Robbins (Eisgeschäft) und dann fuhren wir mit dem gefühlt langsamsten Local Zug Japans zurück nach Hause.

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