Eier aus der Hölle
Wir hatten gestern spontan die Idee, uns für heute nochmal ein Auto zu mieten. Glücklicherweise, war auch noch einer Reservierung möglich, diesmal bei Times Car, einer Firma, mit der wir bis dato noch keine Erfahrung hatten.
Die Mitarbeiter sprachen zwar kein Englisch, waren dafür aber umso netter und so viel Spaß hatten wir schon lange nicht mehr bei einer Vermietung.
Mit einem Mitsubishi ging es nun also los: auf den Highway und in Richtung Mount Unzen. Auf dem Weg dahin mussten wir auf halber Strecke schon anhalten, um den atemberaubenden Blick zu genießen. Auf engen Serpentinen und immer mit dem Blick ins Tal, hatten wir uns nach oben gearbeitet und konnten von einer Plattform aus bis ans Ende vom Horizont sehen.
Das ganze konnte nochmals von der Spitze getoppt werden. Mit einer Seilbahn ging es hinauf auf 1333m Höhe. Wir nahmen auch gleich motiviert den Wanderweg zum Berg Fugen in Angriff, von wo aus man einen guten Blick auf den noch aktiven und dampfenden Krater haben soll. Auf halber Strecke jedoch zogen urplötzlich viele Wolken auf und hüllten den ganzen Berg ein, sodass wir nicht mehr 10 Meter tief schauen konnten. Wir beschlossen also, unsere Kräfte zu sparen und wieder zur Seilbahn zurück zu kehren und selbst das war schon mit hoher Anstrengung verbunden.
Mit unserem Mitsubishi ging es dann wieder etwas bergab, zu den Unzen Hells, einer kargen Landschaft mit brodelndem Wasser und nach Schwefel stinkendem Dampf an jeder Ecke.
In einer kurzen Pause aßen wir zwei in heißen Quellen zubereitete Eier und begaben uns dann am frühen Nachmittag zum zweiten Tagesziel: dem Biopark.
Der Park ist ein hübsch angelegter Zoo mit vielen Möglichkeiten auf engen Kontakt mit Tieren. Fast jedes Tier konnte man mit zusätzlich erwerbbarem Futter erfreuen und einige Zoobewohner ließen sich auch kraulen. Eine kleine Horde Erdmännchen begrüßte uns am Eingang gleich frei herumlaufend und neugierig alle Besucher inspizierend.
Zuerst mussten die Nashornkäfer daran glauben und wurden von uns genauestens inspiziert. Dann ging es an den verschiedensten Tieren wie Ottern, Bibern, Ziegen und Lamas im Eiltempo vorbei, direkt zu auf die Capybaras, dir großen Wasserschweine. Die versorgten wir mit Bambus und verweilten eine Weile bei ihnen und begaben uns dann ins Affengehege.
Hier deckten wir uns mit Rosinen ein und wurden diese auch sehr schnell an die schwarzen Lemuren und Totenkopfäffchen los. Diese sprangen gleicht zu dritt auf uns herum, saßen auf Schultern und Köpfen und versuchten alles aus den Taschen zu ziehen, was nicht angebunden war.
Leider schließen Zoos in Japan immer sehr zeitig, meistens gegen 17 Uhr, sodass wir uns früh auf den Heimweg begaben. Das jedoch spielte uns gut in die Karten, da wir nach dem All you can eat Buffet im Stammrestaurant noch das Straßenfest besuchten, welches sich direkt in unserer Nachbarschaft abspielte. An vielen kleinen Ständen gab es leckeres Essen und blinkenden Schnickschnack, man konnte Fische angeln und dann wie der Großteil der Besucher mit einer Wassertüte inklusive Goldfisch herumspazieren oder man sah sich staunend die Taiko Vorstellung an, die vor der Megane Brücke dargeboten wurde. Alle Zuschauer waren überwältigt von der Kunst der teilweise sehr jungen Taiko-Trommler und brachen in schallenden Applaus aus.