Blumenmeer
Weil wir nun mittlerweile Stammkunden bei Toyota sind, klappt das mit dem Auto mieten mittlerweile reibungslos und innerhalb weniger Minuten. Dieses mal leistete uns ein Toyota Pixis Gesellschaft – ein großer, rechteckiger Kasten und ein sogenanntes Kei Car (jap. 軽自動車, keijidōsha wörtl. „leichtes Automobil“, auch K-Car), ein sehr, sehr verbrauchsarmes Auto, am gelben Nummernschild zu erkennen.
Auf Hokkaido kann man zwar auch nicht schneller fahren als im Rest des Landes, jedoch wird, bis auf wenige Städtchen, der Verkehr ohne Ampeln und mit Vorfahrtsstraßen geregelt. Wir waren regelrecht schockiert, als wir nach nur einer dreiviertel Stunde am ersten Ziel hielten: Zerubu no Oka, ein Blumenpark.
Und der machte schon von Weitem seinem Namen alle Ehre. Die vielen verschiedenen Blumen leuchteten einem Schon von der Landstraße aus entgegen.
Wie auch bei allen anderen Attraktionen heute, war der Eintritt frei und man bezahlte nur für zusätzliche Aktionen. In unserem Fall entschieden wir uns gegen eine kleine Runde auf dem Quad und für eine große Runde in einem Golfcaddy. Mit diesem Gefährt juckelten wir nun an den farbenfrohen Feldern entlang, die allesamt mit den verschiedensten Blumen bestellt waren und wunderschön aussahen. Da die Region unter anderem für Lavendel bekannt ist, konnte man in den zahlreich vertretenen Läden alles in Lila und mit Lavendelduft oder -geschmack kaufen. Um ein lila Lavendeleis kamen wir natürlich nicht herum und es schmeckte tatsächlich so, wie die Blühten duften.
Als nächstes fuhren wir zu einem Observationsdeck, um uns einen Überblick von der Region zu verschaffen. Wir ergatterten eine Karte, in der die Map Codes der einzelnen Orte fürs Navi stehen und ich aß einen gegrillten Maiskolben.
Das nächste Ziel ist wohl das skurrilste: zwei Bäume, die Namen tragen, einen eigens für sie angelegten Parkplatz und Zebrastreifen besitzen. Ken und Mary hatten ihren Auftritt in einen japanischen Werbespot und sind nun, wie noch einige andere Bäume (Seven Stars Tree, Parents and Child Trees) sehr beliebt und berühmt.
Anschließend machten wir bei einer kleinen Farm halt, bei der man Schafe, Ziegen, Pferde, ein Alpaka, Hühner und Hasen anschauen, füttern und streicheln konnte, sowie verschiedenen Produkte von ihnen kaufen. Jede Farm, von denen es in der Gegend Unmengen gibt, verkauft auch eigenen Produkte, die sie anbauen.
Die Berge von Shikisai waren wieder über und über mit knalligen Blumen überzogen. Soweit das Auge reichte. Um alles sehen zu können drehten wir eine Runde mit dem Traktor und liefen danach zu einigen Punkten, um Bilder schießen zu können. In der Alpaka Abteilung fütterten wir einige der possierlichen Tierchen und sie mussten einige Streicheleinheiten über sich ergehen lassen.
Dann aßen wir Teriyaki Burger in der Tomita Farm, ein grünes Meloneneis und traten die Rückreise an.
Zwischendurch hielten wir noch am Blue Pond, einen aufgrund von hohem Aluminiumvorkommen grellblau gefärbten Teich.
An der Tankstelle tankten wir ganze 3,7 Liter und bezahlten einen Wucher von nicht einmal vier Euro – was für die Sparsamkeit eines K-Cars spricht.
Wir gaben unseren Ka(r)sten bei der Vermietung ab und fuhren mit dem Zug zurück nach Sapporo, wo wir nun im Szeneviertel Susukino übnernachten.
Ein Kommentar
Mu
So einen schönen Garten hätten wir auch gern, muss ja nicht so groß sein. Aber der Ka(r)sten ist nicht unser „Typ“, andere Farbe vielleicht. Hi hi. Immer wieder fasziniert von den wunderbaren Fotos und den Kurzberichten, denken wir an euch. LG aus der Heimat.