Japan,  Japan 2018

Shirakawa-gooooooo!

Der erste Erfolg des Tages war es, unser Auto von einem öffentlichen Bezahlparkplatz wieder wegzubewegen. Auch die Abgabe bei der Autovermietung verlief problemlos und wir freuten uns auf eine ausländerfreie Zone in Shirakawago….denkst de! Halb Spanien bestieg den Bus vor uns und auch unseren und fuhr selbstverständlich in das kleine Dorf. Hier verliefen sich die Massen aber glücklicherweise und fernab der Hauptrouten ließ es sich gemütlich spazieren. Schneller ging auch gar nicht, weil die Sonne so heiß brannte. Unsere Rucksäcke ließen wir an der kleinen Busstation und begaben uns dann auf Erkundungstour. Schnell voran kamen wir nicht, da jede Ecke so schön war, dass wir stehen blieben und staunten. Das besondere an Shirakawago, welches es zum Weltkulturerbe macht, sind die mit Reisstroh gedeckten hölzernen Häuschen, die von Reisfeldern und einem kleinen Kanal gesäumt sind. Aufgrund der dreieckigen Dachform (aus rein praktischen Gründen, da in der Gegend im Winter sehr viel Schnee fällt) werden die Häuser „gassho-zukuri genannt“, was übersetzt so viel heißt wie: bebaut wie Hände beim Gebet (Buddhismus).

Zuerst verschlug es uns in das Geschichtsmuseum. Hier konnte man Häuser der Region aus dem 19. Jahrhundert bestaunen. Und siehe da, wir waren so gut wie allein – hatten die Häuser für uns und konnten alles ungestört anschauen und ausprobieren.

Unseren Hunger stillten wir in einem hübschen kleinen Restaurant, von wo aus wir misstrauisch das Wetter beäugten: von nun an hingen die Wolken an den umliegenden Bergen fest und wir hörten es bis zu unserer Abfahrt am Abend donnern.

Wir durchkreuzten in größter Hitze das ganze Dorf und verweilten hin und wieder an schönen Stellen, die es hier zu Hauf gab. Dann nahmen wir den kleinen Shuttlebus, der uns zur Aussichtsplattform brachte, von wo aus wir einen Hammerüberblick hatten.

Mit einem Sesameis verabschiedeten wir uns nach vielen Stunden von der Idylle und fuhren erst mit dem Bus und dann mit dem Zug zur heutigen Unterkunft. Das dauerte aufgrund sonderlicher Ereignisse aber mehr als eine Stunde länger, die wir im dunklen Nichts auf der Schiene standen. Wir hatten noch Humor, halb Spanien im vorderen Abteil, welche noch nach Tokyo wollten, wohl eher nicht.

Auf dem Bahnsteig wurden wir als Ausländer wieder betrachtet wir die ersten Autos, aber das juckt uns nicht mehr – ich winkte einfach und die staunenden Japaner erwidern das erfreut.

Am Bahnhof holte uns dann Katsu ab, der Besitzer des Hauses, in dem wir ein Zimmer beziehen. Er fuhr uns heim und lud uns mit den Worten „das ist für heute euer Haus“ zu sich ein. Dann machte er eine Hausführung und wir kamen aus dem Staunen nicht mehr raus: das Haus ist nicht nur riesig sondern auch absolut modern und das schönste Haus, dass ich je gesehen hab. Es gibt eine Totoro und eine Kiki Toilette, beleuchtet und vollautomatisch.

Unser Zimmer ist total geschmackvoll, überall stehen Katanas und Musikinstrumente, alles ist total liebevoll eingerichtet.

Wir tranken noch gemeinsam Tee, Bier, bekamen eine Schwerteinweisung und redeten. Es ist mehr als schade, dass wir hier nur als Zwischenstopp sind und morgen früh wieder weiterziehen.

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