Little Kyoto

Ich kann mich noch gut an unser erstes Jahr in Japan erinnern, 2010, als wir in Kyoto im Goldenen Pavillon waren und umgeben waren von Touristen. Seitdem blieb mir das als eine der unangenehmsten Erinnerung an eine Sehenswürdigkeit und es blieb glücklicher Weise einmalig. Heute aber wurde das noch übertroffen. Kanazawa ist voll von Touristen. Von den einheimischen mal abgesehen, sieht man hier Unmengen an ausländischen und das sind zu 95% Spanier.
Man schiebt sich als breite, laute Masse durch die Sehenswürdigkeiten und der bezaubernde Charme der alten Stadt geht vollends dabei unter.
So war auch der Spaziergang durch den Kenrokoen Garden alles andere als entspannend. Entweder man wurde vom Touristenstrom weitergeschoben oder man versuchte freiwillig, schnell ein paar Meter weiter zu gelangen, um Schatten zu erreichen, denn heute brannte die Sonne so extrem wie noch nie. Wir machten das Beste daraus und sahen erst eine Samurai Villa an und aßen im Anschluss eine leckere Udon in einem kleinen Restaurant, das vorallem klimatisiert war! Als zweite Abkühlung probierten wir eine hießige Besonderheit: Softeis mit Blattgold überzogen. Zur Auswahl stand auch eine Kombination aus Gold und Platin aber wir wollten nicht gleich übertreiben und entschieden uns für die „Goldvariante“. Das schmeckt im Übrigen.ein paar Sekunden lang, als würde man an einem rostigen Nagel lecken und dann nach Softeis.
Anschließend besichtigten wir das Kanazawa Castle mit seinen riesigen Freiflächen und wahnsinniger Baukunst.
Von da aus ging es mit den Fahrrädern weiter in einen alten Teehausdistrikt – ein wunderschönes Viertel mit alten Häusern und vielen kleinen Restaurants und Cafés.
Als letztes vor dem Besuch in der Wäscherei, schauten wir uns den „Naga-machi Buke Yoshiki Distrikt“ an, ein altes Samurai Viertel, das ebenfalls mit seinen alten Häusern besticht. Leider sah das das halbe spanische Volk wohl auch so.
Wir pausierten bei einem Kirschblühten Eis und mischten uns dann mit vielen Amigos in eine Samurai Villa, welche gut erhalten und ein absoluter Touristenmagnet ist.