Japan,  Japan 2019

Bullenhitze

Mit um 7 Weckzeit, konnten wir fast schon ausschlafen! Dann gingen wir zum Hafen, kauften uns ein Roundticket für Iriomote und legten mit der nächsten Fähre ab. Denn gegen halb neun wurden wir erwartet – von Mariko, die unser Tourguide für den heutigen Tag sein sollte. Mit einer dreiköpfigen Familie aus Hongkong war unsere Gruppe komplett und wir konnten, wie auch alle anderen Hafenbesucher mit unserer geführten Tour beginnen. Mit einem kleinen Transporter fuhren wir etwa zehn Minuten, hielten dann am Straßenrand und bekamen unsere Ausrüstung: Schwimmweste, Paddel und ein wasserdichter Beutel für Sachen, die wie mitnehmen wollten. Dann liefen wir nochmal etwa zehn Minuten in Richtung Fluss. Schon auf dem Weg dahin, wieder durch den dichten Urwald, sahen wir Blumen, die laut Mariko erst bei Nacht erblühen, Eidechsen, kleine Krebse und als besonderes Highlight: ganz viele Schlammspringer! Die witzigen Tierchen kann man bei uns nur im Zoo bewundern, hier flitzen sie überall im seichten Wasser entlang. Und nun gingen die Diskussionen los: wer fährt in welchem Kajak? René und ich entschlossen uns ziemlich schnell, dass wir jeder ein einzelnes Boot wollen, Vater und Sohn teilten sich eins und Mutter fuhr gemeinsam mit Mariko. Und dann ging alles schnell voran. Wir stiegen ein und paddelten eine habe Stunde lang den Fluss entlang, welcher durchweg von Mangroven gesäumt war. Unsere Fahrt wurde begleitet von Fischschwärmen, die im klaren Wasser neben unseren Kajaks zogen und Schlammspringern, die alle geschäftig am Ufer wuselten.

Dann legten wir an und unser Weg führte uns von nun an durch den Urwald, steil bergauf und von Stein zu Stein kletternd. Das verlangte uns ganz schön Konzentration ab, weil alle Steine nass waren. Der Vater unserer Hongkonger war jedoch so schwerfällig, dass wir tiefenentspannt hintendrein hüpften.

Eine halbe Stunde später errichten wir endlich unser höchstes Ziel, den Wasserfall! Wir warfen die Schwimmwesten von uns (ja, wir können schwimmen, Japaner häufig nicht) und sprangen in das angenehm kühle Becken unter dem Wasserfall. Währenddessen zauberte Mariko unser aller Mittagessen auf einem kleinen Gaskocher, um den wir im Anschluss saßen und Nudelsuppe aßen. Dann sprangen wir zum Abschluss nochmal ins Wasser, bevor es den ganzen Weg zurück durch den Wald zu den Kajaks ging. Die unerträglich drückende Hitze ließ sich halbwegs aushalten, da wir mit unseren Alltagsklamotten schwimmen waren und die uns nun angenehm kühlten. Durch die hohe Luftfeuchtigkeit dauerte es auch bis nachmittags um fünf bis ich komplett wieder trocken war.

Mit den Kajaks ging es den ganzen Weg zurück und mit wurde schmerzlich bewusst, warum alle Japaner lange Schwimmsachen anhaben: zu meinem verbrannten Rücken, verkokelte ich mir meine Beine komplett und der Tag sowie die Sonne neigten sich nicht ansatzweise ihrem Ende.

Da wir beide offensichtlich noch in der besten Verfassung waren (wir konnten noch lachen), schickte Mariko China bereits vor zum Auto, während wir zu dritt noch die Kajaks aufstapelten. Dann gingen auch wir zum Auto zurück und wurden wieder zum Hafen gefahren. Während China ausstieg und an den Guide für die Schnorcheltour übergeben wurde, warteten wir am Wagen auf unseren nächsten Fahrer, der uns eine halbe Stunde, bestens klimatisiert, Richtung Yubu Island fuhr. Und da stand schon unser nächstes Verkehrsmittel: die absolut relaxte Wasserbüffelkuh „Hibari-Chan!“ Diese brachte uns mit einem Karren im behäbigen Tempo durch das seichte Wasser nach Yubu, einer winzigen Insel, die auf eben diesen Weg bei Ebbe zu erreichen ist.  In der Stunde, die wir hier Zeit hatten, besuchten wir den Schmetterlingspark und die Küste, bevor wir uns mithilfe unser edlen pinken Armbänder einen kostenlosen Ananassaft im Restaurant  ausschenken liesen. Und dann hieß es wieder an den Startpunkt zurück, damit wir den 16 Uhr-Ochsen erwischen. Unser Fahrer klampfte uns während der Fahr ein Lied und übergangslos ging es für uns wieder in den kleinen Transporter Richtung Hafen. Mit der nächsten Fähre ging es zurück nach Ishigaki, wo wir eine quirlige Einkaufsstraße entdeckten und in einem urigen Restaurant zu Abend aßen.

Bilder

Ein Kommentar

Eine Antwort schreiben

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert