Tokyopause
Wir haben den Stress und Trubel in Tokyo satt! Deshalb stiegen wir in einen Zug und der brachte uns ans Meer, um genau zu sein: nach Enoshima. Eine kleine Insel, die über eine Brücke mit dem Festland verbunden ist, auf dem viele kleine Surferkneipen und Läden mit Badebedarf stehen.
Die Sonne bratzelte heute ausnahmsweise mal nicht und es waren „kühle“ 25 Grad. Das beste Wetter, um zu laufen ohne sich zu verbrennen oder zu Tode zu schwitzen. Als erstes ging es neben einem Tempel viele Treppen nach oben bis wir am botanischen Garten angelangt waren. Wir spazierten, sahen eine ganze Armada von Schwalbenschwänzchen und genossen den Blick über Insel und Festland von einem großen Turm aus und waren ein wenig enttäuscht, dass uns wie immer der Blick auf den Fuji verwehrt blieb.
Nicht verwehrt dagegen wurde uns das lokale Essen, welches wir uns im Vorfeld angeschaut hatten: ganz viele winzige Fischlein, die silbrig in der Schüssel glitzerten und einen anstarrten.
Durch enge Gassen ging es dann weiter, diesmal bergab! Bis zur Küste. Die Höhle, welche wir besichtigen wollten, war wegen Instandhaltungsmaßnahmen leider geschlossen. Dafür gab es viele kleine und große Wasserlöcher im Gestein, die die Ebbe freigelegt hatte und in denen bunte Fische und Krebse lebten.
Den ganzen Weg wieder zurück nach oben gekrebst, hatten wir uns eine kleine Stärkung im Hello Kitty Cafe verdient! Zwischen dicken, weißen Plüschkatzen nahmen wir Eis und kalte Getränke zu uns, bis wir uns wieder auf den Weg über die Brücke machten. Als wir plötzlich von zwei Frauen angesprochen wurden, dachten wir zunächst, wir würden mal wieder etwas umsonst bekommen (passiert uns ja nicht selten), stattdessen versuchten sie uns zum buddhistischen Glauben zu bekehren und uns als Jünger zu gewinnen, die den Glauben in die Welt tragen. Wir tragen schon genug Gepäck durch Welt, bedankten uns also höflich und ließen die Zeugen Buddhas hinter uns.
Mit mehrmaligem Umsteiegen kamen wir in Nakano an und steuerten den Broadway an. Dieses Kaufhaus ist schlichtweg unbeschreiblich. Über vier Etagen, von deren Aufbau keine der darunter liegenden entspricht, erstrecken sich unzählige Läden ausschließlich aus gebrauchten Büchern und Figuren (Manga, Filme,..). Zwischen den verschiedenen Läden, steht immer mal einer leer, sodass es auf den ersten Blick ziemlich trostlos aussieht. In den mittlerweile mehr als zehn Mal, die wir in dem Kaufhaus waren, haben wir jedes Mal Ecken entdeckt, die wir zuvor noch nie gesehen hatten. Ich stelle ja die These auf, dass sich dieses Haus von selbst umbaut, während man sich darin befindet. Es ist gruselig, spannend und spaßig zugleich, darin nach verborgenen Schätzen zu suchen.