Yufuin No Mori
Als ich im Internet das „floral village“ in Yufuin als Ziel aussuchte, dachte ich, es würde ein ruhiger Tag in einem unscheinbaren Städtchen werden. Doch weit gefehlt!
Schon allein der Zug, der uns dahin brachte, muss Erwähnung finden, denn dieser war vermutlich der edelste, mit dem wir bisher gefahren sind: die komplette Ausstattung bestand aus Holz, selbst die einzelnen Abteile waren mit Holzbrücken verbunden. Das Personal ging mit Uniformen durch, mit denen man sich hätte ablichten lassen oder wiesen beim Durchgehen mit einer Fototafel darauf hin, dass bald ein Wasserfall in Sichtweite kommt.
Ohne Reservierung bekommt man jedoch nicht die Möglichkeit, dem ganzen beizuwohnen. Der Zug war wie immer voll mit Chinesen und Koreanern, was anderes sind wir auch nicht mehr gewohnt. Es zogen wahnsinnig viele Leute durch die Straßen, obwohl es vormittags leicht regnete. Das Städtchen war den Trubel jedoch wert: wider erwarten war es hier wunderschön! Malerisch erhob sich im Hintergrund ein Berg aus den Wolken, während wir eine kleine Gassen mit uralten Häuschen, in denen überall kleine Lädchen sind, entlangschlenderten.
Meine Stimmung schwankte unmittelbar von euphorisch („wie geil, hier gibt es so viel ausgefallenes Essen!“) bis deprimiert („verdammt, wie schaffe ich, alles zu kosten?!“).
Das wurde aber schnell wieder von Freude überblendet, als wir am eigentlich Ziel ankamen: durch eine keine Pforte und ohne Eintritt zahlen zu müssen, befanden wir uns in einem kleinen Märchendorf, in dem jedes Haus einen anderen Shop beherbergte (Totoro, Disney, Eulen, Shaun das Schaf,…) Als erstes kommt man im Heidi Bereich vorbei. Man kann Ziegen streicheln, den Film schauen, Heidi Sachen kaufen und am Blumenbrunnen verweilen, während man vom Titellied zugebombt wird. Vorbei an riesigen Enten kommt man an ein unscheinbares Häuschen, dem Katzen Cafe!
Wir kauften ein Kombiticket, zusätzlich für den Eulenwald und traten ein. In einem liebevoll angelegten Zimmer im Wunderland Stil konnten wir nun mit vielen Bengalischen Stubentigern spielen und knuddeln!
Ähnlich trug es sich auch im Eulenwald zu: fast jede, der vielen hübschen Waldbewohner, konnte behutsam gestreichelt werden. Nur die Eulen in Ausbildung waren mit dem japanischen Fahranfänger Zeichen gekennzeichnet und waren nur zum bestaunen da.
Nachdem wir alle Attraktionen im Dörfchen abgegrast hatten, liefen wir zum See und bestaunen die Riesenfische und Gänse (in Japan ist irgendwie alles ein paar Nummern größer). Wir kamen an einem Cafe mit norwegischen Waldkatzen vorbei, beschlossen aber, die Katzen Katzen sein zu lassen, da wir morgen eh auf die Katzen Insel fahren wollen (Spoiler, sorry!)
Und nun ging das große Futtern los! Wir versuchten all das leckere Essen zu probieren! Vom schwarzen Sesameis, über deutschen Käsekuchen und Sahnerolle, bis hin zu riesigen Krabbenbeinen war alles dabei. Am ausgefallensten war ein Crepe, den konnte man im Blumenladen erwerben! Typisch Japan eben.
Wir brachten den ganzen Tag hier zu, bis wir mit dem einzigartigen Zug zurück mussten, unser Gepäck unterwegs einsammeln und auf nach Fukuoka fuhren. Hier aßen wir im Yoshinoyas zu abend und machten dann noch einen Supermarkt unsicher- brauchen morgen schließlich Katzenfutter!