Japan,  Japan 2014

Was liegt am Strand und spricht undeutlich?

Genau, eine Nuschel! Solche Exemplare wollte ich heute am Strand suchen gehen.
Der Tag begann mit sehr langem Ausschlafen, da der Regen unüberhörbar gegen unsere Scheibe prasselte. Doch schon auf dem Weg zum Bahnhof, zog der Himmel auf und die Sonne kam zaghaft durch.

Unser Transportmittel, ein Zug den ich auf Baujahr 60er Jahre schätzte, bestand aus nur einem einzigen Waggon. Wie immer kann ich nur von der Landschaft schwärmen: im vorderen Sichtfeld reiht sich ein saftig grünes Reisfeld an das nächste, im Hintergrund schlossen sich große bewaldete Berge an, die von der Sonne beschienen wurden. Wir fuhren vorbei an unzähligen großen Gewächshäusern, durch deren Fenster die roten Erdbeeren leuchteten. Die Bäume waren behangen mit Orangen und anderen tropischen Früchten. Geschäftig gingen die Menschen ihrer Arbeit in den Gärten und auf den Feldern nach.

Da wir vor zwei Jahren noch ahnungslos vom tropischen botanischen Garten, stand dieser als erstes auf dem heutigen Plan. Palmen jeder Art wuchsen da und die angelegten Beete standen voller blühender Blumen. Auf der andren Seite des Gartens kam man direkt  an der Strandpromenade heraus, von der aus man einen Ausblick auf die Insel Aoshima und das zerklüftete Waschbrett im Meer hat. Über die lange Brücke (Yayoi bridge), die Festland und Insel verbindet, gelangten wir an den Strand und nahmen Kurs auf des Teufels Waschbrett. Das Meer hat hier über Jahrtausende große Stufen und Furchen in das Gestein gewaschen, wodurch dieses zu seinem Namen kam. Wir gingen, stiegen, sprangen und fielen vorwärts, immer in Richtung  Leuchtturm. Hin und wieder sammelte ich eine Muschel auf, die hier spielend die Größe eines Handtellers erreichen können.
In jeder der tiefen Furchen hatte sich bei Flut Wasser angesammelt und bot so einen Lebensraum für  zahllose Tiere: eine Seegurke hielt sich an einem Felsvorsprung fest, Seeigel schauten aus jedem Loch und riesige Wasserschnecken grasten die Korallen nach Nahrung ab. Bei jedem Schritt den wir taten, stoben hunderte kleiner Fische auseinander, Einsiedlerkrebse flohen samt Behausung und Krebse traten seitwärts den Rückzug an. Wenn es das Paradies auf Erden tatsächlich gibt, ist dieser Ort ein ernst zu nehmender Anwärter dafür.

Ich verbrachte Stunden mit der Suche nach Muscheln, während René es sich am Strand bequem machte und die Sonne genoss.
Erst am späten Nachmittag fuhren wir mit dem alten Zug zurück, noch einmal vorbei an der Landschaft, die trotz dass sie uns mittlerweile vertraut ist, immer wieder wunderschön anzusehen ist.

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