Tierisch was los
Heute morgen ging es zeitig, aber gemütlich zu Times Car, unser reserviertes Auto anholen. Für um acht hatten wir es bestellt, doch unterwegs fiel uns auf, dass unser erster Anlaufpunkt, der „Nagasaki Bio Park“ erst zehn Uhr öffnet. Wir mussten also nicht rasen, sondern fuhren entspannt zum Park und waren die ersten Parkplatzbesucher. Höflicherweise warteten wir noch eine halbe Stunde, ehe wir Punkt Zehn an der Kasse aufschlugen. Wie entschieden uns für das Kombiticket, bei dem nicht nur der Bio Park selbst, sondern auch das benachbarte PAW, ein Indoor Streichelgehege, inbegriffen war.
Den Bio Pak selbst hatten wir letztes Jahr schon besucht, fanden ihn so toll, dass wir uns dieses Jahr mehr Zeit nehmen wollten. Es dauerte keine fünf Minuten und schon fanden wir uns im Gehege der Pampas-Hasen wieder und fütterten diese. Bei den Lemuren wurden wir sofort überfallen: die Kapsel mit dem Futter hatte den Automaten noch nicht einmal verlassen und schon hingen mehrere der trolligen Tierchen auf uns und rissen einem förmlich das Futter aus der Hand. So schaffte ich es kein einziges Mal, eine Rosine für den niedlichen Lemuren-Opi aufzuheben, der es mir so angetan hatte. Den konnte ich zumindest aber eine Weile kraulen, wenn ich schon nichts Essbares auftreiben konnte.
Toll war es auch im Insektarium, wo ich endlich meine geliebten Nashornkäfer bestaunen konnte. Und dann ging es weiter mit den pelzigen Tierchen: Capybaras (bei uns Wasserschweine) wurden gekrault, Nasenbären gefüttert, Kängurus geschmust und Totenkopfäffchen herumgetragen.
Nach einer ganzen Weile im Park, besuchten wir noch das indoor Streichelgehege, welches wir letztens leider nicht geschafft hatten. Hier gab es alles Pelzige, Schuppige und Fedrige, was man sich vorstellen konnte: Hasen, Mäuse, Meerschweinchen, Chinchillas, einen Kakadu, Leguane, Schildkröten und und und. Absolutes Highlight waren das Hunde und Katzenzimmer. Wie eine Wohnung eingerichtet, konnte man hier die verschiedensten Rassen an Fellnasen kraulen. Die Mitarbeiterin, welche damit beschäftigt war, mit den Hunden zu spielen, bewies mir, dass es meinen Traumjob doch gab – Angestellte im Streichelzoo!
Am Ende kaufte René sich ein neues Shirt (ich hatte zum Glück ein zweites dabei), den wir rochen fürchterlich nach Affe und Lemuren. Besser riechend ging es dann nochmal eine anderthalb Stunde zum Mount Unzen, in ein Gebiet mit viel vulkanischer Aktivität. Wir machten Zwischenstopp in einem Dagashiya, einem traditionellen Süßigkeitengeschäft, und kauften uns dann zwei im heißen Quellwasser gekochte Eier, die wir in pelziger Gesellschaft verspeisten. Im Berg hing ein beginnendes Gewitter, dass sich mit lautem Grollen ankündigte.
Wir sattelten also wieder unser Auto und hielten auf dem Rückweg nach Nagasaki nochmal am Strand, bei dem man einerseits einen wunderbaren Blick auf den Sonnenuntergang, andererseits auf das wütende Gewitter hatte. Bevor ein mörderischer Platzregen losprasselte, schafften wir es wieder in unser Fahrzeug und machten uns über die letzte Etappe, unser Auto abzugeben.
Zum Abschluss drehten wir noch eine große Runde durch Viertel, aßen im MC Donalds und schlenderten am Fluss entlang.