Vom Waschsalon zum Lichterfest
Heute ging es nach Asahikawa und von dort aus weiter nach in den Asahiyama Zoo. Dieser wird im Internet als sehr sehenswert und hübsch beschrieben, als ein Zoo der mit seinen Konzepten den Grundstein für alle anderen in Japan legte. Dieses Jahr feiert er sein 50 jähriges Jubileum. Der Eintritt von nicht mal 8 € ist sehr preiswert und generell ist das Gelände mit vielen Toiletten, Sitz- und Essmöglichkeiten ausgestattet.
Es gibt bei verschiedenen Tieren, die Möglichkeit, durch eine Glaskuppel in das Gehege zu schauen oder die Seelöwen zu bobachten, wenn sie in einer Glasröhre mitten durch die Zuschauer schwimmen.
Wer allerdings Wert auf das Tierwohl legt und einen angemessen großen, natürlichen und abwechslungsreichen Lebensraum (so sehr das eben in Gefangenschaft möglich ist) erwartet, sollte von einem Besuch im Asahiyama Zoo absehen. Die Gehege sind wenig liebevoll eingerichtet und die Größe kommt eher den Besuchern zu Gute als den Tieren. Wer gern in Japan einen schönen Zoo für Besucher und Tier besuchen möchte, wird sich in Zooasia in Yokohama eher wohl fühlen.
Nach einem ordentlichen Mittagessen traten wir den Rückweg an und machten uns auf die Suche nach unserer Unterkunft, da der Check-In diesmal nur bis um 5 möglich war. Wir haben dieses Mal ein Zimmer erwischt, was für einen für Japan verhältnismäßig günstigen Preis auch wochenweise oder mehrere Monate gemietet werden kann. Und für das Geld bekommt man ein Bombenzimmer!
Wir betraten den hellen kleinen Korridor und staunten nicht schlecht über das geräumige Zimmer mit zwei Betten, Küchenecke, Badezimmer und Sofa inklusive Riesenflatscreen. Ohne lange nachzudenken, behaupte ich, dass das eine der schönsten Unterkünfte ist, die wir je hatten.
Im Preis inbegriffen waren zusätzlich noch Fahrräder. Die sattelten wir und fuhren mit unserer Wäsche im Gepäck zur Reinigung. Auf dem Weg machten wir nicht nur in einem wunderschön angelegten Park Zwischenstopp, sondern sahen beim Überqueren des Flusses auch, wie sich an dessen Ufer viele Menschen mit kleine Laternen ansammelten.
Wir steckten die Wäsche in die Trommel und rätselten zunächst, welchen Knopf wir wohl drücken sollten. Natürlich trafen wir die falsche Wahl und hatten nur ein kurzes Trocknerprogramm. Wir holten die mittlerweile warme, müffelnde Wäsche aus der Maschine und begannen nochmal von vorn. Dieses Mal erwischten wir das richtige Programm und hatten nach Anzeige eine dreiviertel Stunde Zeit bis der Waschgang beendet ist.
Wir schwangen uns also wieder auf die Drahtesel und fuhren zurück zum Fluss. Dort war das Fest bereits in vollem Gange. Trommeln wurden geschlagen, Feuer brannten und die Masse and Menschen war kurz ins Gebet versunken, bis sie schließlich ihre Laternen anzündeten und wie kleine Schiffe auf den Fluss setzten. Das war ein wunderschöner Anblick in der mittlerweile dunklen Szenerie. Generell kann man sagen, dass Asahikawa uns positiv überrascht hat. Die schönen Parks und die nachts belebten Straßen hatten wir so nicht erwartet.
Nachdem wir unsere Wäsche – mittlerweile sauber und warm – wieder in den Rucksack gestopft hatten, fuhren wir ein ganzes Stück weiter, mit dem Ziel, in ein Mc Donalds zum Abendessen einzukehren.
Dieses fiel etwas kleiner aus und war nur ein kleiner Stand in einem großen Supermarkt. Diesen plünderten wir erst, was hungrig bekanntlich keine gute Idee ist und bestellten dann unser Essen bei Macudo, welches wir in einer aus fünf Tischen bestehenden Nische zu uns nahmen.
Dort gab es auch einen großen Eisschrank, aus dem sich die Leute kostenlos mit gecrushtem Eis bedienten, um ihre Tiefkühlware gut heimzubringen.
Noch einmal sammelten wir alle Kräfte und radelten heim. Das ist in Japan im Übrigen ziemlich ungezwungen. Man fährt generell auf dem Fußweg, egal welcher Seite. Das ist dann immer lustig, weil sich sowohl Fußgänger und Fahrradfahrer beider Richtungen arrangieren müssen. Da aber jeder auf jeden Acht gibt, klappt dieses Chaos super und ist entspannender als so manche Autofahrt. Bei der bekommt man auch nicht die vielen schönen kleinen Eindrücke, wie das laut dröhnende Lachen aus einem Restaurant oder den leckeren Duft von am Straßenrand frisch zubereitetem Yakitori, mit.