Japan,  Japan 2017

Ein neues Motto

Der erste Tag in Japan ist vorbei. Die Anreise lief super – alles hat gestimmt und gepasst. Wir waren die ersten die aus dem Flugzeug sprangen und die Flure entlang sprinteten, denn es galt den letzten Zug zu bekommen, der von unserem JR Pass gedeckt ist (den wir schließlich auch noch organisieren mussten). Doch es lief reibungslos, vier Stunden Zugfahrt nach 16 Stunden Flug – selbst das Hotel fanden wir in kürzester Zeit. Auch vom Regen ließen wir uns nicht stören.


Zuhause, lange im Voraus, hatten wir zwei Flüge gebucht. Der erste wäre heute nach Fukuoka gegangen. Schon kurz nach dem Buchen fiel uns jedoch auf, dass die Reise mit dem Zug stressfreier wäre. So entschieden wir uns für die Fahrt mit dem Shinkansen, auch wenn das Geld für den Flug dahin war. Es wurden jedoch den ganzen Tag Taifunwarnungen durchgegeben, sodass die Airline den Flug aus Sicherheitsgründen cancelte und uns unser Geld zurück erstattet. Mehr Glück als Verstand scheint dieses Jahr also das Motto zu sein.

Leider jedoch nicht in jeder Hinsicht – unsere Freunde, Mitsu und Tomo mussten uns leider das Treffen absagen, da beide kurzfristig arbeiten müssen. Die mitgebrachten Geschenke wollten wir ihnen trotzdem zukommen lassen, sodass wir  früh am Morgen unsere Reise von Osaka nach Fukuoka antraten und als erstes Schließfächer suchten. Das eine kleine Schließfach, dass zur Übergabe der Geschenke dient, war kein Problem – ein großes für unsere riesigen Rucksäcke jedoch schon. Sämtliche Schließfächer auf dem ganzen Bahnhof waren in Gebrauch und wir erst einmal mit unserem Latein am Ende. Während wir grübelnd vor den besetzten Lockern saßen, kam ein älterer Herr und fragte, ob wir nicht ein großes Fach für unsere Rucksäcke suchten. Mit aufflammender Hoffnung bejahten wir und wurden plötzlich in Windeseile von dem Mann durch den gesamten Bahnhof (und der ist riesig) gelotst, bis zur letzten Ecke, wo seine Frau und Kinder vor einem offenen großen Schließfach standen. Wir bedankten und überschwänglich und überglücklich und stellten uns im selben Atemzug die Frage, wie zur Hölle er wissen konnte, dass am anderen Ende des Bahnhofes jemand auf ein freies Schließfach wartete. Uns kam die Sache mit dem Glück und dem Verstand wieder in den Sinn und wir freuten uns über die glückliche Begebenheit.

 
Nach viel zu viel verschwendeter Zeit, machten wir uns auf die Suche nach dem nächsten Zug. Mit einem Local Train, also Bummelzug, ging es erst nach Kashii und dort stiegen wir in den Zug nach Uminonakamichi. Vorbei an großen Dünen und vielen Palmen, fuhren wir direkt zum Seaside Park.
Ein großer Park, der vorallem zur Blütezeit viele Aktivitäten bietet. Diese ist zwar im August vorbei, doch wir ließen uns nicht beirren – war es ja eine kurzfristige Entscheidung hierher zu kommen.

 
Gleich am Eingang des Parks liehen wir uns ein Tandem aus und radelten unter glühender Hitze die blau gekennzeichneten Radwege entlang. Zikaden schmetterten an Baumstämmen sitzend gewaltige Konzerte und Schmetterlinge in der Größe einer Untertasse flogen von Busch zu Busch.
Wir hielten zuerst am Tier Areal, indem verschiedene Tiere wir Esel, Pferde, Flamingos, Ziegen und Schafe, Wasserschweine, Pampashasen und Affen untergebracht waren. Doch allzu lang hielten wir es in der prallen Sonne nicht aus, sodass wir uns schnell wieder aufs Rad schwangen und durch den schattigen Wald fuhren. Wir hielten noch am Shiomidai Aussichtspunkt und riskierten einen Blick auf die See. Am späteren Nachmittag gönnten wir uns ein Kakigori Eis, stiegen wieder in den gekühlten Zug und fuhren zurück nach Hakata. Dort legten wir einen Zwischenstopp im Pokemon Center ein und liefen dann nach innerem Navi zur Canal City, einer gigantischen Shopping Mall.

 
Wir zogen den Abend nicht unnötig in die Länge, da wir morgen beizeiten den Zug nach Nagasaki erwischen müssen, um an der Gedenkfeier teilnehmen zu können.

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