Japan,  Japan 2016

Affentheater am Höllenberg

Heute war der erste Tag, an dem wir nicht schon unwahrscheinlich zeitig aufstehen mussten, sondern etwas ausschlafen konnten.

Wir sattelten March und fuhren ganze 700m bis zum ersten Ziel – den acht Höllen. Das waren allesamt heiße Quellen, von denen jede , je nach ihrer Zusammensetzung, anders aussah. In weiß, türkis, grau oder braun blubberte und brodelte eine jede vor sich hin. Und selbstverständlich nutzen die Japaner diese natürliche Gegebenheit dafür, um an jeder Quelle ein Fußbad anzulegen.

Da es überall nach Schwefel roch, was an faule Eier erinnert, ist es umso kontroverser, dass man viele kleine Stände finden konnte, die in den Quellen gekochte Eier verkauften.

Dann führte uns unser Weg weiter zum nächsten Punkt der Tagesordnung.

Wie höflich die Japaner sind, erkennt man schon im Straßenverkehr: der weit offenstehende Tankdeckel des Autos neben uns, wurde an der Ampel kurzerhand vom Motorradfahrer hinter ihm geschlossen.

Zzwischen dem weiten Meer und hohen bewachsenen Bergen fuhren wir nun zum Takasaki Monkey Park. Die Japan-Makaken finden hier in den Wäldern ihren natürlichen Lebensraum. Um zu vermeiden, dass die große Affenpopulation sich über die Felder der hießigen Bauern hermacht, wurde eigens für sich ein Ort errichtet, an dem sie zwei Mal am Tag gefüttert werden. Wir konnten uns kaum vorstellen, wie das ablaufen soll, waren aber äußerst gespannt. Wenn man sich gegen die Seilbahn entschied, so wie wir, lief man einige Stufen hinauf in die Berge. Und schon raschelte es im Geäst über uns und laut kreischend kreuzte eine Horde von fünf Affen unseren Weg. Etwas verdutzt die pelzigen Kollegen schon hier zu sehen, stiegen wir weiter auf den Berg, bis zum Futterplateau.

Hier begann gerade die Fütterung und ein großer Teil der ca. 1500 Affen kam aus allen Richtungen gesprungen, um daran teilzunehmen. Nur ein Holzzaun trennte die Besucher vom Futterplatz – der galt aber nur für die Menschen, die Affen hatten überall hin Zugang. Anfangs war es komisch, dass die Makaken, die man sonst nur aus dem TV oder Zoo kennt, zwischen unseren Beinen herumsprangen und sich direkt neben uns hinlegten und die Menschen keines Blickes würdigten. Wir wurden als Besucher geduldet, auf Beachtung seitens der Gastgeber wartete man vergebens. Das machte den Park jedoch so sympathisch, dass bis auf die Fütterung nicht in die natürliche Lebensweise der Tiere eingegriffen wurde – sie konnten kommen und gehen, wie es ihnen beliebte.

Da wir mittlerweile Affenhunger hatten, machten wir einen Stopp in einer großen Mall und aßen mit weitem Blick auf die ganze Bucht eine leckere Udon und zum Nachtisch einen Eisbecher aus dem wohl tollsten Eisladen „Baskin Robins“

 

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