Japan,  Japan 2014

Ein Tag in rosa

Unser Hostelvater hatte uns am Vorabend mit seiner fürsorglichen Art überzeugen können, doch noch zu Hause zu frühstücken. Zu unserem Glück, denn nicht oft kann man so ein Japanisches Frühstück genießen: der Tisch war bereits gedeckt als wir uns setzen und der Fernseher zeigte bei japanischer Popmusik das kitschige Frühstücksfernsehen. Unsere Zimmernachbarn, zwei japanische Frauen kamen hinzu und es begann ein heiteres japenglisches Gespräch. Besichtigungsorte wurden ausgetauscht und wir mussten erzählen, was wir schon alles gesehen haben. Es war eine gemütliche Runde und es viel uns schwer, dann doch zu unser eigentlichen Mission aufzubrechen – Geld wechseln.

Doch wie bereits am Vortag hatte auch heute die Bank geschlossen. Gut nur, dass uns unsere letzte Hoffnung, die Bank am Bahnhof, nicht den Dienst versagte. Finanziell gewappnet trabten wir zum Zug, der uns nach Kikunai brachte und an ein Rentnerpärchen geheftet, fanden wir auf Anhieb den Bus nach Matsumae, der entlang der malerischen Küste durch viele kleine Fischerdörfer fuhr. Dort erwartete uns ein Schloss im japanischen Stil und, unser eigentliches Ziel, über 10.000 Kirschbäume.

Als wir an eine Wi-Fi Spot pausierten, fiel uns sofort der Eisstand ins Auge. Da die Sonne den Durchbruch geschafft hatte und es uns selbst ohne Jacken warm war, kam ein Eis gerade richtig. Dem Ort angemessen war es natürlich Sakura-Eis (Kirschblüteneis mit Algenstückchen oder irgendetwas derartiges) das wider der Namensgebung unglaublich lecker schmeckte. Von nun an galt unsere Aufmerksamkeit einzig den Kirschbäumen. René knipste jeden Baum mindestens einmal und bei 10.000 dauert das seine Zeit! Hin und wieder kreuzte das Rentnerpaar aus dem Zug unseren Weg und grüßte uns von Mal zu Mal euphorischer. Lange verbrachten wir in dem Blütenmeer und konnten uns nur schwer loslösen. Hört man von der Kirschblüte in Japan, klingt das immer unbeschreiblich schön. Sieht man sie selbst, weiß man erst wie unbegreiflich das alles ist.

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